Ein Erlebnisbericht:

Nach einer durchzechten Partynacht und einer anschließenden 8 Stunden Schicht fiel ich todmüde in mein Bett. Ich war völlig im Eimer und wollte nur noch schlafen. Als ich keine 10 Minuten auf meinem Bett lag fühlte sich mein Körper plötzlich leblos an. Ich konnte ihn nicht mehr bewegen. Ich öffnete meine Augen und mein Schlafzimmer war plötzlich in ein anderes Licht gehüllt. Obwohl es Abend war und eigentlich alles stockdunkel hätte sein müssen, war alles in grau-lila und taghell. Ich konnte alles ganz klar erkennen. Meinen Fernseher, die Schlafzimmertür und meinen Schrank. Plötzlich tauchten viele helle Lichtbälle auf. In den unterschiedlichsten Farben und Größen. Und nicht nur das. Sie bewegten sich auch unterschiedlich durch den Raum. Die Einen rasten förmlich an mir vorbei und die Anderen schwebten ganz langsam Richtung Schlafzimmertür und verschwanden durch diese. Ich fragte mich, was hier los war? Geister? Was ich getan habe, dass es bei mir jetzt spukt? Mit dem Gedanken, jetzt völlig durchzudrehen schloss ich meine Augen wieder. Ich dachte zumindest, dass ich sie wieder schloss. Aber es veränderte sich nichts. Ich sah immer noch die Lichtkugeln durch mein grau-lila Zimmer fliegen. Irgendwann muss ich dann wirklich eingeschlafen sein, denn ich wachte dann mit dem Klingeln des Weckers am nächsten Morgen wieder auf und war einfach nur verwirrt.

Was hier noch einem paranormalen Erlebnis klingt, ist ein einfaches natürliches Phänomen. Eine bewusst erlebte Schlafparalyse. Oft dazu treten hypnagoge/hypnopompe Halluzinationen auf. In diesem Fall in Form von hellen Lichtkugeln.

Dieses Phänomen wird auch als Schlafstarre oder Schlaflähmung bezeichnet und äußert sich durch völlige Bewegungsunfähigkeit des Körpers. Diese Funktion des Körpers tritt ein, wenn man während der verschiedenen Traumphasen in die REM–Phasen übergeht (engl. : rapid eye movement, wird auch als Traumschlaf oder paradoxer Schlaf bezeichnet). Diese blockiert im Schlaf die Muskulatur (Atem- und Augenmuskulatur ausgenommen), damit der Schlafende das Geträumte nicht körperlich ausführt (z.B. tanzen). Dieser Schutzmechanismus dient dazu, dass man sich im Schlaf nicht selbst verletzt.

Normalerweise findet die Schlafparalyse nicht bewusst statt. Sie beginnt mit dem Eintritt in die REM–Phase und endet mit dem Aufwachen und/oder durch körperliche Berührungen. Doch es gibt durchaus Berichte, die von einer bewussten Schlafparalyse zeugen. Es kommt vor, dass diese Schlafstarre bis zur Wachphase andauert. Das heißt, das Bewusstsein ist wach, während der physische Körper noch gelähmt ist. In diesem Zustand erleben die Schlafenden die Lähmung bewusst mit. Einige haben dann das Gefühl zu Ersticken, da sie ihre eigene Atmung nicht mehr spüren. Dies kann auch beim Einschlafen passieren. Der physische Körper rutscht zu schnell in die REM-Phase und man träumt, während man eigentlich noch wach ist. Dies nennt man auch Hypnagogie.

Oft treten auch Fehlwahrnehmungen während der Schlafparalyse auf. Bilder, Formen und Farben vermischen sich mit Erinnerungen oder Dinge aus dem alltäglichen Leben und erzeugen Bilder oder Klänge, die nicht da sind. Diesen Zustand nennt man dann hypnagoge (während des Einschlafens) oder hypnopompe ( während des Aufwachens ) Halluzination. Selten aber dauert die Schlaflähmung länger als 2 Minuten.

Durchaus kann die Schlafparalyse ein Anhaltspunkt für eine neurologische Erkrankung sein, ist es aber in den seltensten Fällen.

Wer solch eine bewusste Paralyse das erste Mal erlebt, dem jagt dies natürlich große Angst ein. Das Gefühl des Ausgeliefertseins und der Gelähmtheit weckt eine Urangst.

Aber es gibt durchaus Menschen, die diesen Zustand bewusst herbeiführen können und diesen nutzen um Klarträume zu projizieren oder um eine ausserkörperliche Erfahrungen (kurz AKE) herbeizuführen.

Durchaus ist dieses Phänomen nicht neu. Schon aus früheren Überlieferungen ist bekannt, dass es solch Erlebnisse schon seit Jahrhunderten gibt. Im Mittelalter waren es Dämonen, die die Menschen nachts heimsuchten und in ihre Träume eindrangen, so sagte man. Und heutzutage sagt man, dass Geister oder Aliens dafür verantwortlich sind. Die heutige Wissenschaft vertritt die Meinung, dass die heutigen Erscheinungen die damaligen Dämonen abgelöst haben. Aber die Ursache immer noch dieselbe ist.

Zum obigen Erlebnis kann man davon ausgehen, dass es eine bewusste Schlafparalyse mit hpynagogen Halluzinationen war. Sie wurde wahrscheinlich durch immensen Schlafmangel und körperlicher Erschöpftheit ausgelöst.

Und man muss sich davor auch nicht fürchten. Solch ein Erlebnis ist harmlos. Außer dass man einen gehörigen Schrecken davon trägt, passiert nichts.



Sabrina (Ghosthunter Germany)

 

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