Wenn Sie die Arbeit von Hobby-Geisterjägern, das sind alle ausnahmslos, aufmerksam verfolgen, werden Sie feststellen, dass fast alle irgendwann auf ihren paranormalen Untersuchungen mit einem sogenannten EMF-Meter im Dunkel herum gewedelt haben.

Geister und EMFGerade dieses Stück Equipment eines Geisterjägers ist ein Mysterium für sich. Nicht weil das Wissen darum geheim wäre, nein, schlichtweg, weil die wenigsten wissen warum sie es überhaupt dabei haben. Etwas weniger zynisch könnte man auch Einigen ein gewisses Halbwissen zugestehen. Jedenfalls war eine adäquate Erklärung in keiner der einschlägigen Publikationen und auf Anfrage per Mail zu erhalten.

Meist lesen Sie nur nichtuntermauerte Aussagen, das Geister EM-Felder erzeugen oder etwas über die Wirkung von EMF auf den Menschen, ohne Quellenangabe. Wobei gerade die Wirkung auf den Menschen, offensichtlich je nach Bedarf,  stark variiert. Auch die Aussage, man könne sich ausreichend in amerikanischen Geisterjäger-Serien wie Ghost Hunters (TAPS) oder Ghost Adventures informieren, wird einer Untermauerung in keiner Weise gerecht.

Der Grund für das mitführen solcher Geräte scheint dennoch einen Ursprung zu haben. In einer umstrittenen Studie des Professors für Psychologie und Leiter der „Neuroscience Research Group“. Dr. Michael Persinger von der Laurentian-Universität (Sudbury, Kanada) stellte in dieser Experimentenreihe fest, dass die Gehirnzellen im Schläfenlappenbereich, stimuliert durch  eine Reihe spezifischer elektromagnetischer Impulse, eine mögliche Ursache für ungewöhnliche Wahrnehmungen sein könnten. Weiter behauptet er, damit spirituelle Erfahrungen belegen zu können.

Ursprünglich befasste sich Persinger mit den Einflüssen auf das menschliche neuronale System und machte in Zusammenhang mit angeblich paranormalen Fällen eine interessante Entdeckung. Er notierte und lokalisierte anhand der Berichte jeden Fall akribisch genau und markierte den Ort des Geschehens mit einem Fähnchen auf der Landkarte.  
Was anfangs noch wie ein komischer Zufall wirkte, glich bald einer sensationellen Entdeckung. Berichte über paranormale Phänomene wie Monster, Spuk, Geister- und Marienerscheinungen und sogar UFO-Sichtungen und Alienentführungen konzentrierten sich auffällig um gewisse Zentren. In ganz wenigen Fällen wich ein Fall von diesem angelegten Raster ab. Nach einem geologischen Befund befanden sich diese „Hotspots“ fast ausschließlich an Orten mit großen Quarzvorkommen und anderen Bodenressourcen die den Erdmagnetismus, mehr oder weniger, beeinflussen.

Dr. Persinger stellte sich nun die Frage, ob elektromagnetische Felder unsere Sinneswahrnehmung derart beeinflussen, dass sie uns paranormale Phänomene simulieren?

Um das herauszufinden präparierte das Forschungsteam einen Motoradhelm, heute bekannt als Gott-Helm oder Koren Helm, benannt nach seinem Entwickler Stanley Koren, der in der Lage war durch unzählige Elektrokabel elektromagnetische Kräfte zu generieren. Das Verfahren ist bekannt als transkranielle Magnetstimulation, kurz TMS. Die im Helm angebrachten Elektroden sollten mit Hilfe von Schumann-Wellen, elektromagnetische Wellen unterhalb von 10 Hz, das Gehirn von Testpersonen stimulieren. Diese minimalen Stromimpulse simulierten somit ein verändertes Erdmagnetfeld. Die Impulse stimulierten die rechte Gehirnhälfte, verantwortlich für Emotionen und sprachen die linke Hirnhälfte, verantwortlich zb. für die Sprache an, die für gewöhnlich dem Ganzen einen Sinn verleiht. Dies gab den Testpersonen ein „Gefühl der Anwesenheit“ von etwas.

Insgesamt 80% der Versuchspersonen berichteten, nach Durchführung der Testreihen, von mystischen Erfahrungen wie Einssein mit dem All bis hin zum „Geister sehen und spüren“.

Persingers Ergebnisse sind dennoch kritisch zu beurteilen. Den nicht an jedem Ort, von dem angebliche paranormale Phänomene berichtet werden, gibt es Eisen- oder Quarzvorkommen.

Dennoch wäre dies bis zu einem gewissen Grad Grund genug für Geisterjäger EM-Felder zu messen.

Leider fehlt bis Dato eine aussagekräftige Ergebnissammlung. Diese wäre aber zwingend von Nöten. Sie könnte darüber entscheiden, ob diese Messwerte überhaupt für eine der arte „Forschung“ von Relevanz sind.

Ausgehend von Persingers Studie wären elektromagnetische Felder eine natürliche Ursache für Geistererscheinungen. Gesammelte Messwerte könnten Aufschluss geben.

Oft sind aber natürliche Ursachen als Erklärung in der spiritistischen Welt einiger Geisterjäger überhaupt nicht willkommen.

Für die Aussage, das paranormale Phänomene elektromagnetische Felder auslösen, konnte bis Dato niemand eine ausreichend belegte Begründung vorweisen. Gerne nehmen wir Selbige entgegen unter Kontakt.


Timo (Ghosthunter Germany)