Häufig erhalten wir Anfragen von besorgten Eltern, die nicht wissen was des Nachts mit ihren Kindern geschieht.
So berichten verschiedene Eltern von nächtlichen Abläufen, deren Schemen sich sehr ähneln:

 

  • Die Kinder fangen des Nachts an zu Wimmern und zu Schreien
  • Die Kinder hauen wie wild um sich
  • Die Kinder laufen orientierungslos im Zimmer umher
  • Die Kinder wirken, panisch, voller Angst oder gar Wut
  • Die Kinder sind nicht ansprechbar oder geben nur verwirrendes von sich


Eine Sache jedoch ist ausnahmslos in allen Fällen gleich. In diesem Zustand ist es den Eltern unmöglich ihre Kleinen auch nur annähernd zu beruhigen oder gar wieder in den Schlaf zu wiegen. 

Was ist es, was in den heimischen Kinderzimmern umher geht und wo besorgte Eltern, sich so macht- und hilflos fühlen? Ist es gar eine höhere Macht, die sich des Nachts über die Kinder hermacht, um sie für ihre Zwecke in Besitz zu nehmen? Was passiert mit den Kleinen, wieso werden sie so gequält und was ist es, das die Eltern so verängstigt?

Die Antwort ist simpel und klar und kann mit einem Wort umschrieben werden:

NACHTSCHRECK 

Der lateinische Ausdruck hierfür ist: "Pavor Nocturnus"! Pavor steht für: die Furcht, der Schrecken, die Angst. Nocturnus steht für: nächtlich.    

Weiterhin bekannt ist Pavor Nocturnus auch unter: Die Nachtangst, der Angstschreck, der Alp... 

Hierbei handelt es sich um ein natürliches Schlafphänomen. Dieses Schlafphänomen tritt bei ca. 5% der Kinder zwischen dem ersten und siebten Lebensjahr auf. Vorzugsweise jedoch betrifft der Nachtschreck mehr Jungen als Mädchen. 

Meist tritt das Pavor 1-3 Std. nach dem einschlafen auf. Das Pavor erfolgt während eines nur teilweise vollständigen Aufwachen's aus dem Tiefschlaf, der sogenannten Non-Rem-Schlafphase ("Rem" steht für "Rapid-Eye-Movement = schnelle Augenbewegung" Non-Rem bedeutet keine Augenbewegung, dies ist eigentlich das Stadium des Schlafes in dem wir nicht Träumen) Somit ist es als eine Fehlsteuerung des Schlafes anzusehen. 

Wenn Kinder in der Nacht schreiend, völlig verängstigt mit weit aufgerissenen Augen, in ihrem Zimmer orientierungslos umhergehen, wild um sich schlagen und die Eltern sich nicht in der Lage sehen, ihren Kindern zu helfen, da sie sie nicht erreichen können, bleibt die Frage offen: "Was kann man dagegen tun und wie lange hält dieser Zustand an?"

Hier sei angemerkt, dass dieser Nachtschreck seinen Namen wohl verdient hat, denn er hinterlässt einen bösen Schrecken bei den Eltern. Ein Pavor Anfall dauert in der Regel 5 - 15 Min. Ganz selten hält er länger an.

Dennoch sollte man bei einem Pavor die Kinder nicht auf Biegen und Brechen aufwecken, indem man sie im festen Griff hält (um sie vor etwaigen Verletzungen zu schützen) oder gar anschreit /mit Wasser besprenkelt um sie zu wecken. Denn dies könnte die Reaktion des Pavor am Ende nur verstärken und der Schuss würde somit nach hinten los gehen.  

Das Einzige was man in dieser Situation tun kann, ist darauf zu achten dass das Kind sich nicht verletzt und abzuwarten bis es nachlässt. Oft ist es so, das die Kinder nach so einem "Anfall" recht schnell wieder in den Schlaf finden und das Gute, was man dieser Situation für die Kinder abgewinnen kann ist: "Die Kinder wissen am nächsten Tag nichts mehr, von dem was in der Nacht vorgefallen ist". 

Ein Pavor-Anfall ist somit vom gesundheitlichen Aspekt der Kinder total unbedenklich, sie tragen weder körperliche noch seelische Schäden davon. 

Hier sei auch noch einmal die Eltern angehalten, dass sie sich bitte nicht all zu sehr Gedanken darüber machen, ob sie etwas beim Kind falsch gemacht haben oder gar am Ende noch ihre Fähigkeiten als Eltern in Frage stellen. Das Pavor nocturnus ist und bleibt ein Phänomen, an dem Niemand Schuld trägt und die Antwort offen bleibt, warum das ausgerechnet dem eigenen Kind widerfährt.

Man geht davon aus, dass Kinder, gerade in den jungen Jahren, viele Erlebnisse und Eindrücke am Tage gewinnen und diese werden, wie bei den Erwachsenen auch, im Schlaf verarbeitet. Man geht davon aus, dass die Eindrücke evtl. so intensiv vom Kind wahr genommen wurden, dass es zu einer evtl. Reizüberflutung kommt und sich das ganze in einem Pavor Nocturnus  äußert. Eine Möglichkeit um dem Ganzen evtl. entgegen zu wirken wäre, dass man eine abendliche zu Bettgeh-Zeremonie einführt, in der man z.b. eine Stunde vor dem zu Bett gehen dafür sorgt, dass die Kinder kein TV mehr schauen und man lieber ein gutes Buch zur Hand nimmt, den Kindern eine wundervolle schöne Gute-Nacht-Geschichte vorliest oder etwas mit ihnen schmust, um sie langsam dem Sandmännchen liebevoll in die Hände zu legen. 

Neben dem eigentlichen Pavor Nocturnus gibt es noch die erschreckende Zwillingsschwester, namentlich bekannt unter Pavor Diurnus. Diese schleicht sich am Tage in die Kinderzimmer, wenn es denn heißt "Kinder, auf zum Mittagsschläfchen".

Pavor Diurnus ist allerdings nicht zu verwechseln mit den sogenannten Terror Fits. Diese äußerst seltene, aber gutartige Epilepsieform betrifft vorzugsweise Kinder zwischen 2 - 9 Jahren und taucht oftmals am Tage, aber auch mehrfach in der Nacht auf und ist vom Verhaltensmuster dem Pavor sehr ähnlich. Jedoch dauern die Episoden von Terror Fits nicht länger als 1 - 2 Min. an und enden genauso schnell wie sie aufgetaucht sind. 

Sollten Sie ihr Kind in diesem Bericht wieder erkennen, dann wäre ein etwaiger Besuch bei ihrem Haus oder Kinderarzt nicht verkehrt. Dieser Bericht ist nur eine Möglichkeit von vielen - aber es ersetzt keine fachkundige medizinische Diagnose!

 

Nicole (Ghosthunter Germany)